Huforthopädie

Die Huforthopädie ist die Bearbeitung und Pflege von Hufen der Pferde und Esel auf Grundlage der Planung des Hornabriebes und der Beseitigung von Hebeln, die zu einer Deformation der Hufkapsel führen. Das Hauptunterscheidungsmerkmal zu anderen Bearbeitungsformen ist die Beibehaltung der Stellung von Sehnen und Gelenken vor und nach der Bearbeitung selbst. Dies bedeutet, dass es in der huforthopädischen Hufzubereitung keine abrupte Stellungskorrektur stattfindet. Hauptaugenmerk liegt bei der Huforthopädie auf die Verbesserung und Erhaltung des Hufzustandes so, dass der Huf komplett Last tragen kann und der Abrieb, bei dem der Huf bei der Bewegung ohne Hufschutz geformt wird, sich nicht negativ auf die Form der Hufkapsel auswirkt.

Da die untersten Gelenke, wie Hufgelenk, Krongelenk, Fesselgelenk und Karpalgelenk und Sprunggelenk bei den Hinterbeinen,  Scharniergelenke, Sattelgelenke bzw. zusammengesetzte Gelenke sind, haben diese keine seitliche Verkippungsachse (anders: die Gelenke können keine Bodenunebenheiten in der mediolateralen Achse ausgleichen ). Die Gelenkform lässt nur ein minimales Spiel zu, die Hornkapsel und der Hufballen gleichen Bodenunebenheiten bis zu einem bestimmten Grad aus.

Natürlich gibt die Hufkapsel eine gewisse Flexibilität her, ist aber über Strukturen (dem Hufbeinträger) ziemlich fest an&mit dem Hufbein verbunden und gibt somit wenig Spielraum für eine „Stellungskorrektur“.

Huforthopäden korrigieren nicht die Stellung. Sie gleichen den Huf analog bzw. „ebenbürtig“ der Anatomie an, also dem Hufbein und der angrenzenden Strukturen. Auch wenn das manchmal für den Betrachter nicht unbedingt “gerade” aussieht, so ist das dennoch bequemer für das Pferd. So wie „gut eingelaufene Wanderschuhe“. Die fühlen sich bequem und gut an, sehen aber nicht immer “schön” aus.

Huforthopädie ist nicht oberflächlich, sie geht vielmehr in die Tiefe der Anatomie. Viele Faktoren, wie zum Beispiel die Nutzung des Pferdes und der Untergrund auf dem das Pferd läuft, sind zu beachten und in der Bearbeitung mit einzubeziehen, sowie weitere Faktoren (Bewegungsausmaß, Fütterung, Arthrosen, Krankheiten, Wetterzustände, Bodenbeschaffenheit, uvm.).

Der Huf eines Pferdes ist sein Spiegel und sagt viel über Stoffwechselerkrankungen, über das Immunsystem, Mineralmangel oder über eventuelle Leberprobleme aus. An der Struktur und an der Hufbeschaffenheit lassen sich Defizite und Erkrankungen erkennen.

Die Huforthopädie setzt sowohl am Huf als auch am allgemeinen Wohlbefinden des Pferdes an.

Wann merke ich, dass mein Pferd Huforthopädie braucht?

#bei allen Entzündungen rund um den Huf (Hufkrebs=Wundheilungsstörung)

#bei Lahmheit (Hufrolle) und

#bei stoffwechselbedingten Krankheiten, wie z. B. Hufrehe,

empfiehlt es sich einen Huforthopäden hinzuzuziehen.

Was passiert alles wenn ich zu Ihrem Pferd komme?